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TEIL 2

 

 

04  21.07.05 - Galway

05  22.07.05 - Aran Islands

06  23.07.05 - Cliffs of Moher, Killarney Ankunft

 

 

 

04  GALWAY – 21.07.05

 

Gegen 9.00 Uhr checken wir im Sligo Parkhotel aus.

Irgendwo unterwegs, an einer Straße wo ich es nie vermutet hätte, taucht plötzlich in der Einöde ein Pub auf. Wir beschließen nachdem wir verwundert feststellen das geöffnet ist, eine kleine Pause zu machen.

Der Pub ist so, wie man es sich von einem Pub vorstellt.

Eine ewig lange Theke beherrscht den Raum als wir zur Tür herein kommen. Türen und Fenster sind geöffnet und nur das Licht der Sonne erhellt alles. Urgemütlich wirkt alles auf mich. Das dunkle alte Holz, die Tische und Stühle die an den Wänden stehen, ein verrußter Kamin in einer Ecke, die Hocker vor der Theke. Eine Unmenge an Gläsern und Flaschen stehen hinter der Theke in den Regalen. Durch den großen Spiegel dahinter wirkt es, als ob die doppelte Menge aufgereiht worden wäre.

Als erstes sind wir auf der Suche nach den Toiletten. Frauen eben.....

Die Theke endet rechts etwa zwei Meter vor der nächsten Wand. Durch diesen Durchgang gehen wir weiter nach hinten in den Pub, wo wir schließlich fündig werden.

 

Zehn Minuten später sitzen Bea und ich zusammen auf einer gemütlichen Bank vor unserem Kaffee.

Alle um uns herum scheinen es in keiner Weise eilig zu haben.

Ein älterer Herr beschäftigt sich mit der Morgenzeitung, isst dabei genießerisch irgendetwas, das auf die Entfernung von uns nicht zu identifizieren ist, und schaut nebenbei auch noch Fernsehen. Wenig später setzt sich plötzlich ein Mann in einem blauen Overall etwa fünf Meter von uns entfernt auf einen der Stühle und beginnt vorsichtig den heißen Kaffee zu schlürfen, den er selbst mit herein gebracht hat. Gleichzeitig schaut er interessiert dem Fernsehprogramm zu. Ich beobachte wie sich die Blicke der beiden Männer treffen. Kurz wird sich nickend gegrüßt und sofort widmet sich der Ältere der Beiden wieder seiner Zeitung und der Jüngere sich wieder dem Fernsehen.

Irgendwas sagt mir, dass sich dieser Szene wiederholt. Die beiden Männer scheinen sich zu kennen. Vielleicht treffen sie jeden Tag um diese Zeit hier zusammen. Der eine, der Ältere, weil er immer um diese Zeit hier seine Mahlzeit nimmt und die Zeitung liest, und der andere vielleicht, weil er seine Frühstückspause immer hier verbringt.

Die Frau die schon seitdem Bea und ich den Pub betraten unauffällig den Boden wischt, scheint die Ruhe selbst zu sein.

Bei längerem Hinsehen schießt mir durch den Kopf: Noch zwei Minuten länger dem Wischmopp zusehen müssen wie er lahm und gleichmäßig seine Bahnen hin und her zieht, lässt mir gleich die Augen zufallen.

Bei dem Gedanken muss ich schmunzeln.

Ich hätte noch ewig hier sitzen können. Aber schließlich haben wir ein bestimmtes Ziel vor Augen. Und es wird langsam Zeit, dass wir uns wieder auf den Weg machen.

 

Dank Beas Notizen ist uns genau klar, welche Strecke wir nehmen müssen.

Aber da Bea jetzt den Wagen fährt, bin ich damit beschäftigt ihr den Weg zu weisen. Leider unterläuft mir gerade in diesem Moment, nämlich als wir bei Westport auf die N 59 biegen der Fehler, sie nicht nach links sondern nach rechts fahren zu lassen.

Beas nachdenklichen Blick nehme ich in diesem Moment nur nebenbei wahr.

„Bist du sicher?“ fragt sie noch.

„Ja natürlich,“ sage ich. „Auf der N 59 weiter fahren, steht da. Darüber das diese Straße natürlich in zwei Richtungen geht, denke ich gar nicht nach. Für mich ist einfach selbstverständlich, dass es nach rechts weiter geht.

Ein riesiger Fehler, wie sich etwa 1 ½ Stunden später herausstellt.

Irgendwo taucht plötzlich ein Schild mit der Aufschrift „Bangor“ auf.

Da mir nun doch schon seit einiger Zeit diese Strecke ein bisschen einsam und menschenleer vor kommt, nehme  ich jetzt die Karte zur Hand und suche verzweifelt nach diesem besagten Ort.

Es dauert eine Weile bis ich ihn gefunden habe. Und als mir bewusst wird, welche Strecke wir nun schon in falscher Richtung zurückgelegt haben, beginnt mein Herz plötzlich seinen Rhythmus zu ändern und, wie ich finde, so laut zu hämmern das ich glaube es schlagen zu hören.

Bea sieht mir wohl an, dass ich ziemlich geschockt bin und es bildet sich eine Sorgenfalte auf ihrer Stirn, während sie gleichzeitig das Tempo drosselt und schließlich am Straßenrand anhält.

Sekunden lang starre ich auf die Notizen, die ich immer noch auf dem Schoß liegen habe. Und nun sehe ich auch den Zusatz den ich vor einer Ewigkeit übersehen habe. Deutlich steht da zu lesen: Auf der N 59 weiter fahren, links abbiegen.

Ich ziehe eine Schnute und sehe Bea schuldbewusst an. Die sagt aber nichts, nur ihr Blick verrät was wohl gerade in ihrem Kopf vorgeht.

Der Wagen setzt sich wieder in Bewegung. Nach kleinem Wendemanöver fahren wir den Weg den wir gerade gekommen sind wieder zurück.

Eine Weile herrscht Schweigen zwischen uns.

Ich sehe aus dem Fenster und bewundere die Einöde. Und so muss man es wirklich nennen.

Unendliches Flachland macht sich breit. Ganz weit hinten sehe ich Berge und dazwischen Wasser. Die Entfernung kann ich nicht schätzen. Aber diese Straße – und es ist die einzige Straße die ich hier sehe – endet irgendwo da hinten zwischen den Bergen, oder sie führt hindurch.

Keine Menschenseele ist Meilenweit zu sehen. Auch keine Schafe oder Rinder.

                        

Wir sind hier ganz alleine.

Der Gedanke hier eine Reifenpanne zu haben, oder vielleicht einen kaputten Motor, macht mir Angst. Denn hier ist wirklich nichts. Nur die Natur so weit man sieht.

Irgendwann reden Bea und ich wieder miteinander. Aber nicht in bösem Ton. Sie weiß genau wie ich, dass es meine Schuld ist, dass wir diesen „Umweg“ gemacht haben. Und sie weiß dass es mir Leid tut. Wir reden es schön und unterhalten uns über die tolle Landschaft um uns herum.

Bis wir schließlich wieder genau an der Gabelung sind, an der wir in die Falsche Richtung abgebogen sind.

Gemäß dem Standpunkt, wir lassen uns unsere Laune durch nichts verderben, geht’s nun weiter Richtung Galway.

Unser Ziel „Cliften“ müssen wir jetzt leider streichen. Die Zeit dafür reicht leider nicht, weil wir ansonsten irgendwann erst mitten in der Nacht in Galway ankommen würden. Dort ist unser nächstes Hotelzimmer gebucht. Und wir wollen uns auf jeden Fall keinen Stress machen.

Gut das wir mit dem Mietwagen, und flexibel sind.

 

Teilweise geht es durch Connemara weiter. Berge und Flachland wechseln sich immer wieder ab. Zwischendurch tauchen Seen auf.

Da wir die Strecke jetzt direkt nach Galway nehmen, bleibt uns Zeit für eine Weile in Killary Harbour Pause zu machen.

Killary hat den einzigen Fjord Irlands. Oder sagt man, Killary ist der einzige Fjord Irlands. Egal.

Auf jeden Fall sind Bea und ich uns einig, dass die Gegend hier einfach wahnsinnig schön ist. Gemeinsam sitzen wir auf der Kaimauer, sehen den Leuten zu wie sie anscheinend genau wie wir Zwei das schöne Wetter genießen, Eis essen, Kaffee trinken oder einfach nur in der Sonne sitzen.

 

Um 18.45 Uhr erreichen wir das Galway Bay Hotel direkt am Strand von Galway. Nachdem wir eingecheckt haben, verbringen wir die nächste Stunde auf dem Zimmer. Ich lege ein Nickerchen ein, denn als ich so auf dem Bett liege fallen mir die Augen zu.

 

Um 20.00 Uhr  machen wir uns zu einem Spaziergang an der Strandpromenade auf. Viele Leute sind unterwegs, denn das Wetter ist immer noch super. Touristen gehen spazieren, viele Jogger laufen an uns vorbei. Eine Horde Jugendlicher, die anscheinend schon länger unterwegs sind und einiges gebechert haben schlendert gutgelaunt an uns vorbei. Und immer wieder ganze Familien, wie es aussieht. Oder Frauchen und Herrchen mit Hund beim Gassi gehen.

Es macht Spaß sich die Leute anzugucken. Ein bisschen zu lästern über diese oder jene „Kuriosität“.

 

 

05  ARAN  ISLANDS – 22.07.05

 

Am nächsten Morgen geht es wieder früh los. Für heute stehen die Aran Islands auf dem Programm.

Die Fähre von Rossaveal fährt ab 10.30 Uhr. Wenn wir die erreichen wollen, müssen wir uns beeilen, denn bis dahin ist noch eine gute Strecke zu fahren.

Aber wir sind natürlich früh genug da. Schon alleine deshalb weil man es hier mit der Zeit nicht so genau nimmt.

Es ist dann auch schon nach 11.00 Uhr als es endlich los geht.

Die Fähre ist voll beladen. Zuerst glauben wir noch irgendwo einen Sitzplatz zu bekommen. Was aber leider nicht der Fall ist.

Einige Zeit nach der Abfahrt finden wir aber noch einen schönen Platz, an dem wir nicht so eng zusammen gefercht stehen können.

Im Heck direkt an der Reling hat man einen schönen Ausblick auf das immer kleiner werdende Rossaveal.

Nach 45 Min. erreichen wir Inishmore.

Hier wollen wir uns das Ringfort Dun Aengus aus dem 2. oder 1. Jahrhundert vor Christus ansehen.

Die Fahrt hinauf zum Fort legen wir in einem Kleinbus zusammen mit ca. 20 anderen Personen zurück.

Das letzte Stück müssen wir laufen.

Es ist warm und es geht stetig bergauf. Eine Menge Touristen sind hier unterwegs. Irgendwo habe ich mal gelesen das im Sommer bis zu 3000 Besucher täglich Dun Aengus besuchen.

Am Wegrand sitzen Korbbinder oder Händler die Souvenirs anbieten.

Je höher wir kommen, desto steiniger wird der Weg. Irgendwann artet das Laufen in Klettern aus. Aber nur für eine kurze Strecke, dann haben wir es endlich geschafft.

Obwohl wir uns nicht besonders beeilt haben, schwitze ich und puste wie ein Nilpferd.

Aber das ist es wert, stellen Bea und ich ein paar Minuten später fest.

Obwohl mich das Fort selbst nicht so besonders beeindruckt. 

Natürlich löst der Gedanke dass das alles schon so alt ist ein wenig Erfurcht aus. Aber es ist ja nicht alles so erhalten geblieben, wie es einmal gebaut wurde.     

Heute sind nur noch einige Steinreihen und Durchgänge zu sehen, die höchstens erahnen lassen, wie es früher einmal ausgesehen haben könnte.

Aber eigentlich interessieren mich solche geschichtlichen Gegebenheiten nicht so sehr, was manch anderer Irlandbesucher bestimmt nicht verstehen kann.

Ich bin viel mehr davon beeindruckt, wo dieses Fort aufgebaut worden ist.

                                                                                      

Die Festung soll früher in erster Linie der Verteidigung gedient haben.

Wir sehen halbkreisförmige Mauern die teilweise direkt an den Klippen enden.

Die Menschen waren also damals zum Festland hin durch Mauern, und zum Wasser hin durch die hohen Klippen (ca. 300 Fuß) geschützt.

Und genau das ist es was mich beeindruckt.

Wie viele andere auch lege ich mich an der Klippe so weit es geht an den Rand und schiebe langsam meinen Kopf vor. Mein Herz puckert und ich fühle, dass ich mich verkrampfe. Meine Höhenangst scheint sich bemerkbar zu machen. Es kann dir nichts passieren, schießt es mir durch den Kopf. Du kannst nicht fallen und es wird auch sonst nichts passieren. Du bist vollkommen sicher.

Noch ein kleines Stückchen weiter. Meine Finger krallen sich in den Stein und ich bin wenig später ganz mit dem Kopf über die Klippe gerutscht.

Der Anblick lässt mich tief Luft holen und automatisch fange ich an zu lächeln, weil das wirklich ein atemberaubender Ausblick ist, den ich mir da ausgesucht habe.

       

Unter mir sehe ich Felsen die aus dem Wasser ragen. Immer wieder knallt das Wasser gegen die Steinwände, was sogar in dieser luftigen Höhe zu hören ist. Das Wasser ist tief blau und ich kann in beide Richtungen kilometerweit Klippen sehen. Wenn ich meinen Blick nach vorne nehme sehe ich wieder den Horizont.

Und wieder kommt das Gefühl auf, dass ich hier am Ende der Welt bin. Es sieht aus, als ob dahinten überhaupt nichts mehr wäre.

 

Dieser Moment hier an den Klippen von Dun Aengus auf Inishmore ist eine der aufregendsten Momente der ganzen Reise, wie ich später weiß.

Mit Worten lässt sich das nicht beschreiben. Das muss man einfach erlebt haben, wenn man Irland besucht.

 

Unten in dem kleinen Ort von dem wir vor ein paar Stunden losmarschiert sind, wartet als nächstes eine kleine Inselrundfahrt auf uns.

Zusammen mit anderen Touristen besteigen wir wieder einen dieser Kleinbusse, der bis zum letzten Platz gefüllt ist.

Bea hat leider das Pech genau neben einer dieser Lautsprecher einen Platz zu bekommen.

Reden ist kaum möglich, weil der Mann hinter dem Steuer permanent ins Mikro spricht. Und das mit einer Lautstärke die einen Düsenjäger leicht übertönt. So kommt es mir jedenfalls vor.

Gleichzeitig fährt er so zügig über die hubbeligen Straßen, dass mir der Hintern weh tut und ich ständig darauf achten muss nicht irgendwo mit dem Kopf oder sonst einem Körperteil anzuschlagen.

Bea sieht mich immer wieder leidend an. Ich sehe förmlich wie sich der Schmerz in ihrer Rübe ausbreitet und langsam verliert ihr Gesicht immer mehr an Farbe.

Keine Ahnung wie lange diese Fahrt dauert. Zu lange auf jeden Fall.

Ich nehme das Angebot an und sehe mir den kleinen Friedhof, an dem wir Halt machen, an. Schon alleine deshalb um mich etwas bewegen zu können und an der frischen Luft zu sein.

Aber dann ist dieser kleine Rundgang auf dem Friedhof doch auch noch interessant. Die kleine Kirche besteht nur noch zum Teil. Die Ruine hat noch die zwei Außengiebel und eine Mauer im Inneren. Der kleine Altar ist auch noch erhalten.

                            

Auf dem Boden finde ich Grabsteine, deren Schriften aber kaum zu erkennen sind. Auch der Rest des Friedhofs hat viele verwitterte Grabsteine. Manche sind weit über 200 Jahre alt. Aber ich finde auch andere die wesentlich jünger sind. Ein Grab zum Beispiel ist erst 2 Jahre alt.

Andächtig stehe ich davor und überlege, dass dieser Mann der hier vor zwei Jahren beerdigt wurde, vielleicht der Ur-Ur-Enkel einer dieser Toten ist, die hier vor Ewigkeiten begraben wurden.

 

Bea ist im Bus sitzen geblieben. Sie will sich nicht rühren und genießt in der Zwischenzeit die Ruhe, denn alle anderen sind ausgestiegen.

Allerdings nicht für lange.

Fünfzehn Minuten später geht die Fahrt weiter und der Fahrer fährt in seiner Litanei fort.

Wir sind wirklich glücklich als wir nach ca. einer Stunde wieder unten in dem kleinen Hafen sind, von dem es wenig später wieder zurück nach Rossaveal geht.

 

Wieder zurück in Galway verschwinden wir nach einem kurzen Spaziergang für eine Stunde im hoteleigenen Pub und genehmigen uns unser erstes irisches Bier. Ein Guinness natürlich.

Aber irgendwann 22.15 Uhr: Ich bin groggy – ich brauch’ ein Bett.

 

Irgendwie haben wir es aber dann doch noch geschafft uns die Strecke für den nächsten Tag heraus zu suchen.

Leichte Panik ist ausgebrochen. Das ist eine Mamutstrecke. Dafür werden wir den ganzen nächsten Tag brauchen. Und ich muss unbedingt die Cliffs of Moher sehen. Ist leider ein kleiner Umweg, aber ich freue mich schon darauf, seit wir die Planung für diesen Urlaub in Angriff genommen haben.

 

 

06  CLIFFS OF MOHER – ANKUNFT KILLARNEY 23.07.05

 

Um 9.10 Uhr am nächsten Morgen checken wir aus und machen uns auf den Weg.

Die Cliffs of Moher sind der aufregendste Teil der Küste am Burrengebiet. Über eine Länge von 8 km ragen hier die mächtigen Felswände teilweise bis zu einer Höhe von 200 Metern senkrecht aus dem Meer.

Eine große Touristenattraktion und entsprechend häufig besucht, wie wir einige Stunden nach Abfahrt aus Galway feststellen können.

Die Menschenmenge schiebt sich langsam vom großen Parkplatz am Fuß der Cliffs den Weg hinauf zum O’Brien Tower.

Leider ist das Wetter heute nicht ganz so schön wie an den letzten Tagen. Bisher hatten wir nur kurz einmal in Sligo leichten Nieselregen.

Dunkle Wochen sind aber heute hier auch aufgezogen und es nieselt ein bisschen.

Das erste was auffällt sind die Baumaschinen und Gerüste und die Absperrungen an den Klippen.  Das trübt den Blick natürlich angesichts der eigentlich schönen Aussicht.

Eigentlich habe ich mich darauf gefreut, mich wie man es in manchen Büchern sieht und wie ich es schon auf den Klippen bei Dun Aengus gemacht habe, auf dem Boden liegend über die Klippen weg, nach unten sehen zu können. Daraus wird allerdings nichts, weil die Absperrungen es gar nicht zulassen diese Plätze, bei denen das möglich wäre, zu besuchen.

Also will ich mir wenigstens den höchsten Punkt suchen den es hier gibt, um mir alles anzusehen. Und dieser höchste Punkt ist der O’Brien Tower.

Von oben ist die Aussicht dann auch so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Das Bild das sich mir bietet, ist bestimmt jedem bekannt, der sich ein bisschen für Irland interessiert. In zahlreichen Büchern, habe ich genau dieses Bild auf Fotos gesehen .

Die Höhe der Klippen ist wirklich gigantisch. Leider kann ich nicht direkt nach unten sehen, weil der Tower nicht unmittelbar an der Klippe steht, aber trotzdem bleibt mir die Spucke weg. Der Wind pfeift mir um die Ohren und schlägt mir immer wieder die Haare ins Gesicht. Immer wieder streiche ich sie zurück, so lange bis sie schließlich platt am Kopf kleben bleiben, weil sie vom Regen völlig durchnässt sind.

Aber das stört mich im Moment überhaupt nicht. Trotz des schlechten Wetters genieße ich den Anblick und ich kann gut verstehen, warum auch gerade jetzt noch, sich so viele Menschen hier oben befinden. Trotz Regen und Wind. Das ist vollkommen egal. Vielleicht ist denen nämlich genau wie mir bewusst, dass man so was nicht alle Tage sieht. Mir ist sogar bewusst, dass es vielleicht das einzige Mal sein wird, dass ich die Cliffs of Moher sehe.

Einen Urlaub dieser Art kann ich mir leider nicht jedes Jahr leisten.

 

Eine halbe Stunde später, nachdem wir noch schnell ein paar Fotos gemacht haben sind wir wieder runter zum Parkplatz und haben uns in dem großen Center mit Souvenirs und – ich vor allem – mit Postkarten eingedeckt.

Kurz nach 13.00 Uhr geht’s dann weiter nach Killarney.

Auf größere Pausen verzichten wir unterwegs und fahren die Strecke fast ganz am Stück durch bis nach Killarney. Gegen 17.00 Uhr sind wir da.

Zwischendurch hat sich das Wetter ständig geändert. Immer wieder mal bricht die Sonne durch. In Killarney angekommen regnet es in Strömen.

Nachdem wir unser Zimmer in der Abbey Loge bezogen haben geht’s trotzdem gleich wieder los, ab in die Stadt.

Killarney bei Nacht – schön!

Niemanden scheint der Regen zu stören. Ich dachte jeder würde sich in seinen vier Wänden verkriechen. Aber davon ist keine Spur.

Die Straßen sind voll. Ob Souvenirläden, Restaurants oder Pubs. Auf den Fußwegen muss man sich ständig aus dem Weg gehen. Keiner kommt zügig voran. Aber das will auch wohl keiner.

Wir suchen uns ein hübsches Restaurant aus und ich esse, wie es sich für einen Touristen gehört, mein erstes Irish Stew. Mhhhhhh. Lecker. Und reichhaltig ist es auch. Und gemütlich ist es hier. Das Restaurant ist voll und unsere Bedienung ist im Stress. Aber sie bleibt trotzdem bei jedem Gast nett und freundlich.

 

Gegen 22.30 Uhr machen Bea und ich uns wieder auf den Rückweg zu unserem Hotel. Dort angekommen dauert es nicht lange bis wir in unseren Betten liegen. Langsam fallen mir die Augen zu. Ich schlafe bis 7.30 Uhr am nächsten Morgen wie ein Stein.

Muss wohl die irische Luft sein *grins*.

 

 

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